Autonomes Fahren: Das Projekt SUE

Die Business Unit Mobility engagiert sich aktiv im Forschungsprojekt „SUE – Self-Driving Urban E-Shuttle", das die Entwicklung eines autonomen, elektrisch betriebenen Shuttles für den städtischen Nahverkehr „Made in Germany“ zum Ziel hat. Dieses Fahrzeug soll hochautomatisiert mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h im öffentlichen Straßenverkehr operieren und einen bedeutenden Beitrag zur zukünftigen Mobilität leisten. Oberste Priorität im Projekt war es, die zulassungstechnischen Anforderungen gleich zu Beginn der Shuttle-Entwicklung weitestgehend zu berücksichtigen. Denn das SUE-Shuttle wurde im Rahmen der Projektlaufzeit gänzlich neu entworfen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und läuft seit Januar 2022. Zu den Projektpartnern zählen renommierte Institutionen und Unternehmen:

  • Technische Universität Braunschweig
  • Uedelhoven GmbH & Co. KG
  • DB Regio Bus
  • ElringKlinger AG
  • Faissner Petermaier Fahrzeugtechnik AG
  • Fraunhofer EMFT
  • Landkreis Kelheim
  • Technische Hochschule Ingolstadt
  •  Stadt Ingolstadt

Die BU Mobility bringt in diesem Konsortium ihr umfassendes Know-how in der Sicherheitsbewertung und Zulassung von Fahrzeugen ein. Unsere Expert:innen stellen sicher, dass das entwickelte Shuttle höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards entspricht und zukünftig nahtlos in bestehende Verkehrssysteme zur Personenbeförderung integriert werden kann. 

Tim Büttel, im SUE-Projekt verantwortlich für die Prüfung der Funktionalen Sicherheit, erklärt: “Besonders herausfordernd war die Bewertung von neuen Technologien, wie z.B. den NFC-Tags in der Fahrbahn (RFID) zur Lokalisierung des Shuttles oder die Joystick-Steuerung, die ursprünglich für einen direkten Eingriff des Sicherheitsfahrers nicht ausgelegt war. Hier musste die gesetzlich verpflichtende Übersteuerungsmöglichkeit nachträglich integriert werden.

Die frühzeitige Einbindung von TÜV NORD noch während der Konzept- und Designphase des Shuttles konnte auf diese Weise teure Änderungen am Fahrzeug im weiteren Verlauf verhindern. Reno Schneider: „So musste zum Beispiel für den Betrieb unseres Shuttles, das mit zwei geteilten Kabinen ein komplett neues Design erhält, eine Sprechanlage für den Sicherheitsfahrer eingeplant werden, um die Kommunikation mit den Fahrgästen zu gewährleisten.“ 

Ein besonderes Highlight zum Ende des Projekts ist die geplante Erprobung des autonomen Shuttles im Landkreis Kelheim ab Herbst 2025. Hier soll das Fahrzeug im öffentlichen Straßenraum mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h eingesetzt werden, um den Betrieb unter realen Bedingungen zu testen und weiterzuentwickeln.

Katrin Leicht, Projektverantwortliche in der Business Unit Mobility, betont: “Dieses Forschungsprojekt begleiten wir seit der Antragsstellung und es bietet uns die einzigartige Möglichkeit, innovative Mobilitätsformen aktiv mitzugestalten. Wir bewerten ganz neue Technologien und Designkonzepte, die die Mobilität der Zukunft prägen könnten. Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass Innovation und Sicherheit Hand in Hand gehen und neue Mobilitätslösungen zuverlässig erprobt und zur Marktreife gebracht werden können. Um den fristgerechten Einsatz der Erprobung nicht zu gefährden, haben wir uns im Projekt für einen möglichst hohen Anteil an Serienkomponenten entschieden. Am Ende ist es aber ein vollständig neues Shuttle, das es so noch nicht auf dem Markt gibt. Ich bin schon sehr neugierig, wie es den Fahrgästen bei der Premiere gefallen wird.”

Kontakt: Katrin Leicht, Tel.: 0160 8883331