Der älteste Käfer der Welt ist zurück auf der Straße - und wir durften ihn offiziell abnehmen. In Hessisch Oldendorf wurde Ende Juli Geschichte geschrieben: Der Prototyp der legendären W30-Serie mit der Fahrgestellnummer 26 wurde von Familie Grundmann in jahrelanger Detailarbeit neu aufgebaut und nun zur Prüfung vorgestellt. Das Besondere: Der originale Zentralrohrrahmen von 1937 hat die Zeit überlebt - auf dessen Basis entstand mit Werkszeichnungen, historischen Fotos und weltweit aufgespürten Originalteilen dieses einzigartige Fahrzeug.
Für uns war die Prüfung eine besondere Ehre und eine technische Herausforderung: Thomas Rusch, Oldtimer-Experte und Abteilungsleiter SIMEX führte die Vollabnahme durch. Natürlich per Einzelfallprüfung, denn ein Mustergutachten gab es nicht.
Ein rollendes Stück Zeitgeschichte
Die technische Abnahme war ein Sonderfall – in mehrfacher Hinsicht. Das Fahrzeug stammt aus dem Jahr 1937, also aus einer Zeit vor der Einführung der heutigen Straßenverkehrs-Zulassungsordnung. Zudem handelt es sich um einen Prototyp, der weit vor Beginn der Serienfertigung des Käfers nur 30-mal zu Erprobungszwecken gebaut wurde. „Ein Mustergutachten dafür habe ich nicht“, sagt Thomas Rusch. „Meine Abnahme ist ähnlich wie der Neuaufbau dieses Fahrzeugs reine Handarbeit, ich beginne mit einem weißen Blatt. Meine Aufgabe ist es, das Fahrzeug auf Verkehrssicherheit und Vorschriftsmäßigkeit zu prüfen und korrekt zu beschreiben. Glücklicherweise muss es dabei nicht den Maßstäben heutiger Neuwagen entsprechen. Die frühe Erstzulassung findet bei der Beurteilung der Zulassungsfähigkeit an vielen Stellen Berücksichtigung. Daher ist auch hier viel Recherche und Detailarbeit gefragt.“
Geschichten wie diese zeigen, was möglich ist, wenn Leidenschaft und Fachwissen zusammenkommen.
Neugierig geworden? Schauen Sie bei Instagram vorbei für einen Einblick in die Prüfung!
Kontakt: Thomas Rusch, Tel.: 0160 8886886